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Zeige FAQ Eintrag #21

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Meine Eindrücke zum AmigaOS4 Final Update (VÖ: 24.12.2006)
Geschrieben am von - 68496 Abrufe bisher.

Hyperion hat uns ein sehr schönes Weihnachtsgeschenk gegeben mit der Veröffentlichung des Final Updates vom AmigaOS 4.0, vorerst aber nur für AmigaOne Benutzer.

Dieses Update kommt, wie die vorhergehenden auch, als ISO Image (~45MB) und kann mit jedem handelsüblichen Brennerprogramm gebrannt werden.

 

Ich habe das ISO mit Nero unter Windows gebrannt da ich keinen Brenner im A1 eingebaut habe. Die CD ist wie üblich Boot fähig und kann als vollständige Installations-CD verwendet werden, eine ältere Update Version muss bzw. sollte nicht vorher installiert sein.

Laut dem README der CD ist dieses Final Update nicht als Update  Installation gedacht, sondern sollte auf einer leeren Partition installiert werden.

Der Grund dafür ist die Tatsache das einige ehemalige Libraries wie z.B. die newlib.library mittlerweile Kernelmodule darstellen, von daher sollte man dieses Release wirklich nur auf eine leere Partition installieren.

Ich habe mich an diese Anweisung gehalten und ein vollständiges Backup des A1 mit Diavolo 2000 durchgeführt. Ausserdem habe ich noch eine 1:1 Kopie der SYS: Partition auf eine Backup Platte gemacht, damit ich nach der Installation relativ einfach fehlende Tools und Libraries rüber kopieren kann.

Nach dem Backup war der nächste Schritt dann das Rebooten von der OS4 Installations CD. Dazu musste ich im U-Boot Menü nur auswählen das ich jetzt von meinem CD-Rom an dem SII680 Controller booten möchte, ein anschliessendes "boota" Kommando startet dann den Bootvorgang von CD.

Nach dem Booten von CD habe ich anschliessend meine alte SYS: Partition per "Quick-Format" komplett gelöscht wie auch im README angegeben.

Die Installation von OS4 ist wie bisher auch sehr einfach (siehe dazu auch mein Review zum ersten Pre-Release), es wird nach grundlegenden Einstellungen wie Tastatur-Layout und Sprache nur noch nach dem Ziellaufwerk gefragt, danach kopiert der Installer alles weitere automatisch auf das angegebene Laufwerk.

Die Installation dauert ca. 10 Minuten, im Abschluss wird noch die gewünschte Bildschirmauflösung eingestellt und danach erfolgt ein Reboot um das neu installierte System zu booten. Dieser Boot Vorgang dauerte ca. 10-12 Sekunden, danach erschien der Default Desktop von OS4 mit vorkonfigurierter AmiDock Leiste, die im Gegensatz zu den vorherigen Releases anders konfiguriert worden ist. Die folgenden Tools sind default-mässig eingebunden in AmiDock:

- NotePad
- Multiview
- Shell
- UnArc
- AmiPDF
- PlayCD
- IBrowse
- DVPlayer

Was sofort auffällt sind die neuen Icons, die ich persönlich als eines der grössten Highlights dieses Releases ansehe! Ein Beispiel Screenshot ist auf meiner Homepage anzusehen.

 

Als nächstes springt einem natürlich die Beigabe von IBrowse und DVPlayer ins Auge, die beide als OEM Versionen im OS4 Paket enthalten sind. Ich empfinde zwar den IBrowse als etwas arg instabil (häufige DSI Errors), aber trotzdem ist er benutzbar und man kann damit "Out-of-the-box" im Internet surfen, was dank Roadshow (dem TCP/IP stack von OS4) auch kein Problem darstellt.

 

DVPlayer scheint auch soweit ich das sehen konnte ohne Probleme zu laufen,  für Formate die DVPlayer nicht unterstützt ist eine zusätzliche Installation von MPlayer sehr sinnvoll, damit konnte ich eigentlich den grössten Teil
der Videos ansehen.

Eine weitere Änderung ist der Wegfall des "Tools" Verzeichnisses, die Programme aus dieser Schublade wurden jetzt in die beiden Verzeichnisse "Utilities" und "System" umgelagert, was ich persönlich logischer und
von daher auch besser finde ;)

OS4 kommt jetzt auch mit einem neuen Screenblanker System daher, welches durch Plugins beliebig erweitert werden kann. Es existieren bereits eine Menge Plugins auf osdepot.net, weitere werden mit Sicherheit in der nächsten Zeit folgen.

Weitere neue Tools, die ich bisher entdecken konnte:

- "RawDisk" zum Schreiben auf Floppies ähnlich transdisk

- "PartitionWizard" zur Prüfung, Reparatur und Optimierung von FFS2 disks

- "PrefsObjectEditor" zur globalen Bearbeitung von Preferenzen, es
  scheint bisher jedoch noch nicht von Tools genutzt zu werden.

- "Timezone" Prefs zur Einstellung der Zeitzone.

- "Compatibility" Prefs um 68k Programme zu blacklisten für den JIT.

- "BiosUpdater" für das Updaten der U-Boot Firmware von OS4 heraus.

- "DumpDebugBuffer" für das Auslesen von Debug-Informationen. Diese
  Infos bleiben auch nach einem Reset erhalten, sind also für nachträgliche
  Fehlerdiagnose ideal.

Ansonsten scheint alles so wie in den vorherigen Pre-Releases zu sein, jedenfalls ist mir sonst kein grosser Unterschied aufgefallen.

Soweit ich bisher mit OS4 Final gearbeitet habe scheint es grundsätzlich sehr gut und stabil zu laufen, jedoch gibt es ab und an Probleme mit 68k Software, das neue Memory System scheint wohl weniger Fehler zu verzeihen als alle vorgehenden Versionen und dadurch scheinen mehr Crashes aufzutreten als in älteren OS4 Versionen.
Das grundsätzliche Arbeiten mit der Final fühlt sich, zumindest aus meiner Sicht, genauso an wie das Arbeiten auf meinem A4000, nur um Längen schneller und es sieht dabei auch noch alles besser aus ;) Gerade meine Standard Tools wie CygnusEd 5.3, DOpus 4.18 oder YAM 2.5 laufen eigentlich stabil und seeeehr schnell, aber auch ältere Sachen wie AmTelnet oder Diavolo2000 laufen ohne Probleme, bei Diavolo erreiche ich mittlerweile Geschwindigkeiten um die 60-80MB/s bei Backups von und auf eine Festplatte, sehr nett :-)

Mein Fazit bisher fällt nicht grenzenlos positiv aus, tendiert jedoch  eindeutig in die positive Richtung. Das OS läuft extrem schnell und bringt das Amiga-Feeling sehr stark rüber, leidet aber immer noch unter der Tatsache das fehlerhafte Programme das gesamte System abstürzen lassen. Ich hoffe das Hyperion in späteren Updates das Thema Speicherschutz weiter ausbaut und zumindest für neuere OS4 native Programme eines Tages dieser Umstand nicht mehr länger von Bedeutung ist.

 

Desweiteren fehlt eine vernünftige Dokumentation sowie die Lokalisierung einiger Systemtools, die trotz
deutscher Spracheinstellung zum Teil in Englisch laufen.


Mir persönlich fehlt allerdings immer noch ein vernünftiger Browser mit halbwegs aktueller Render Engine, das ist leider immer wieder der Grund warum ich zurück zu meinem Windows PC gehen muss, da IBrowse oder AWeb
mit einem grossen Teil der Sites nicht klar kommen und beide nicht gerade stabil laufen hier.
Ansonsten ist für mich das AmigaOS nach wie vor die Wahl der Dinge wenn es um das C-Coden geht, es macht mir persönlich einfach am meisten Spass auf dem Amiga in dieser Sprache zu coden.

Es wäre sehr wünschenswert wenn jetzt die Hardware Situation ebenfalls  bald geklärt werden könnte, damit mit neuer Hardware auch ggf. neue User einen Blick auf OS4 werfen (können).
Ob das eintrifft wird die Zeit zeigen, ich sehe meinen AmigaOne mit OS4 als Hobby an, das mir persönlich sehr viel Spass macht und hoffentlich noch viele Jahre am Leben bleiben wird.

In diesem Sinne viel Spass mit AmigaOS4 !

 



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